Um mehrjährige Gartenkräuter zu überwintern, teilt man sie in zwei Gruppen ein. Die eine Gruppe umfasst die heimischen Gewächse. Zur anderen gehören diejenigen, die ursprünglich aus warmen Regionen stammen. Beide bedürfen einer unterschiedlichen Pflege während der kalten Jahreszeit.
Heimische Kräuter im Freien belassen
Mehrjährige heimische Kräuter werden im Winter im Freien belassen. Sie sind starke Temperaturunterschiede gewohnt und vertragen diese sogar besser als den Stand in der überheizten Wohnung. Zu ihnen gehört beispielsweise das Bohnenkraut. Es wirft im Herbst seine Blätter ab und treibt im kommenden Frühjahr aus den verholzten Teilen neu aus. Ein kräftiger Rückschnitt im zeitigen Frühjahr regt die Verzweigung an. Andere einheimische Kräuter überwintern unter der Erde. Unter anderem ziehen sich die Zitronenmelisse und die Pfefferminze in ihre Rhizome zurück. Das sind unterirdische Pflanzenteile, die Nährstoffe speichern und der Vermehrung dienen. Der Schnittlauch zählt zu den Zwiebelgewächsen. Auch er überwintert unterirdisch. Lediglich in sehr rauen Lagen empfiehlt sich bei diesen Kräutern ein Schutz aus Tannenreisig.
Getopfte einheimische Kräuter vor Kälte schützen
In Kübeln und Töpfen gehaltene Kräuter erhalten einen Frostschutz. Dazu werden die Pflanzgefässe in Noppenfolie oder Vlies eingeschlagen. Unterhalb wird eine Platte aus Styropor aufgestellt. Diese Vorkehrungen vermeiden, dass der Wurzelballen vollständig durchfrieren kann. Weitere Schutzmassnahmen müssen nicht ergriffen werden. In längeren Trockenperioden wird an frostfreien Tagen gegossen.
Mediterrane Kräuter vor Frost schützen
Mediterrane Kräuter vertragen kalte Temperaturen nur bedingt. Da sie aus wärmeren Regionen stammen, bevorzugen sie ein mildes Klima. Der im Kräuterbeet stehende Salbei wird mit Laub angehäufelt. In rauen Lagen sollte er zusätzlich mit einem Vlies eingefasst werden. Ebenso verfährt man mit dem Rosmarin. Der Thymian erhält eine schützende Decke aus Tannenreisig. Sofern ein frostfreies, kühles Winterquartier zur Verfügung steht, ist es sinnvoll, die Kräuter auszugraben und sie in Töpfe zu pflanzen. Ein zu warmer Stand sollte vermieden werden, er erhöht das Risiko des Schädlingsbefalls. Die Pflanzen sind regelmässig zu kontrollieren. Abgestorbene Pflanzenteile werden abgesammelt. Es ist mässig zu giessen.
Einjährige Kräuter im Frühjahr neu aussäen
Bei einjährigen Kräutern lohnt die Überwinterung nicht. Man sammelt die reifen Samenstände und bewahrt diese bis zum kommenden Frühjahr dunkel und trocken auf. Dann werden sie ausgesät.