Richtig angelegte und gut gebaute Wege ersparen Geld und Ärger. Ihre Planung und Anlage müssen gründlich überlegt und vorbereitet werden. wege sollen den Garten erschliessen, indem sie seine wichtigsten Teile, wie Sitzplatz, Gemüsegarten, Gartenhaus, Kinderspielplatz, miteinander verbinden. Einige Wege müssen während des ganzen Jahres begehbar sein, wie Zugänge zu den Höusernm zu den Nebengebäuden, die Einfahrten und die Hofflächen; einige nur während des Gartenjahres, wie die Wege zum Gemüsegarten, zum Freisitz, zur Kinderspielecke etc. Man unterscheidet demnach Wege mit frostsicherem und festem Ausbau: für die Zugänge zum Haus, die Zufahrt zur Garage und den Gartenhof; und in leichterer Bauweise für alle anderen Gartenwege.
Bestimmend für die Stärke des Unterbaues ist auch noch die Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes: auf Sand- und Kiesuntergrund braucht die Ausbaustärke längst nicht in den Dimensionen veranschlagt zu werden, wie auf wasserhaltendem tonigem oder lehmigen Untergrund. Der Weg – Unterbau ist jedoch kostspielig.
Wasser gefährdet den Weg am stärksten! Seine spülende und schwemmende Eigenschaften greifen nicht nur die Oberfläche, sondern auch den Unterbau an und kann beide völlig ruinieren. In den Unterbau einsickerndes Wasser friert im Winter, hebt die Tragschicht des Weges an und kann das Gefüge der Wegdecke zerstören. Deshalb ist es wichtig, für eine gute Oberflächenentwässerung und für ausreichende Drainierung des Untergrundes sorgen.
Zur Ableitung des Regen- und Schmelzwassers erhalten Wege ein Längs- und ein Quergefälle.
In ebenen Geländen soll das Quergefälle ca. 0.5 bis 1% betragen.
Steigwerte
Kieswege: ca. 10 bis 15% Steigung
Platten und Asphaltwege: zwischen 4 und 5%
Kleinsteinpflaster: zwischen 6 und 10%
Weg – Unterbau
Wasser kann den Wegen großen Schaden zufügen. Das Unterbau-Material darf deshalb keine Feuchtigkeit aufnehmen und nicht durch Frost zerstörbar sein. Absolut ungeeignet sind Bauschutt, kalkige und erdige Beimengungen bei Kies und Sand sowie Ziegelbrocken, die Wasser aufsaugen. Geeignet dagegen sind Kiese, Sande, Schotter, Splitte und Schlacken. Sie müssen frei sein von erdigen Bestandteilen!
Für den Unterbau unserer normalen Gartenwege genügt meist ein Gemisch aus Kies und Sand, auch Füllkies genannt, oder ein Schlakkengemisch. Wir achten nur darauf, die groben Bestandteile dieses Gemisches in den unteren Bereich des Unterbaues einzubringen. Wichtig ist dies vor allem bei Kieswegen, da sich die verhältismässig dünne Verschleissschicht, die aus gut gewalzter Schlacke oder Quetschsand besteht, über hoch liegenden Steinen leicht durchtritt. Im wasserdurchlässigen Boden können wir den Wegeunterbau in leichterer Ausbauweise herstellen. Einsickerndes Oberflächenwasser findet schnell den Weg in den Untergrund. Im wasserundurchlässigen Boden legen wir in der Koffersohle des Weges, das ist das ausgeschachtete Wegeprofil, noch einen zusätzlichen schmalen Graben mit konischem Querschnitt an. Er ist mit einem Längsgefälle versehen und leitet das sich auf der Sohle ansammelnde Wasser zu den Punkten, an denen durch geeignete Vorrichtungen Wasser versitzen kann.
Die Tragfähigkeit
Für die Zufahrt zur Garage sind die Voraussetzungen eindeutig. Auch nach regenschweren Wochen müssen wir die Auffahrt benutzen können. Es empfiehlt sich deshalb, die Garageneinfahrt mit einem Unterbau in Beton zu verlegen.
Die Stärke des Unterbaues
Erfahrungen haben gezeigt, dass für Gartenwege ein Unterbau von 10-25 cm völlig ausreicht: 10 cm für wasserdurchlässigen Untergrund und 25 cm, wenn lehmiger, toniger Boden ansteht. Die Sohle der Ausschachtung für den Wegekoffer, wie man den gesamten Wegeunterbau bezeichnet, die „Koffersohle», sollte das gleiche Profil aufweisen wie der fertige Weg. Zufahrten zu Garagen, Wendeplätze, Hofflächen, die mit schweren Fahrzeugen befahren werden, erhalten einen Unterbau bis zu 40-50 cm und darüber.
Die Wegbreiten
Die geringste mögliche Wegebreite ist der Trittweg zwischen den Beeten im Gemüsegarten. Wir alle haben oft genug erlebt, dass er an regnerischen Tagen nicht benutzbar ist. Dauerhafter ist der Plattenstreifen, der uns auch an das Rosen- oder Staudenbeet heranführt, diese Beete oft auch vom Rasen trennt. Die hier zu schmalen Streifen zusammengefügten Platten erhalten einen kleinen Unterbau aus einer 5 cm starken Sandschicht. Die Platten liegen auf ihr besser. Diese Plattenstreifen aus Natur- oder Kunststein richten sich nach der Breite des angebotenen und verwendeten Materials. Bearbeitungswege im Gemüsegarten sollten 60 cm nicht unterschreiten. Je nach der Grösse des Gemüsegartens ist sogar ein Hauptweg mit 80-100 cm. manchmal sogar mit 120 cm vorzusehen.
Gartenerschliessungswege sind 120-125 cm breit. Es sollen zwei Personen gemütlich auf ihnen nebeneinander gehen können. Breitere Wege empfehlen sich für grössere Gärten oder wenn die Terrasse oder der Freisitz von einer grösseren Anzahl Menschen gleichzeitig beansprucht werden.
Sogenannte Pflegewege können aus aneinandergereihten Platten bestehen, die mit geringen Abständen verlegt sind; in den Rasen oder auf den Boden zwischen Stauden gelegte Platten, die von Plattenmitte zu Plattenmitte das normale Schrittmass von 63 bis 65 cm haben.
Fahrspuren zur Garage sind etwa 40-50 cm breit und entsprechen von Mitte zu Mitte gemessen der Spurbreite des Wagens. Als Plattenmaterial kommen nur bruchsichere, griffige Platten in Frage.
Die Wegkante
Kies- und Schlackenwege, die Rasenflächen berühren oder überqueren, liegen immer etwa 3-5 cm tiefer. Der aufgebrachte Kies oder die schöne rote Schlacke würde nach jedem etwas stärkeren Regenguß in den angrenzenden Rasen geschwemmt werden. Man nimmt in Kauf, daß diese Wege die Rasenfläche zerschneiden und den Raumeindruck etwas stören. Durch leichtes Uberwölben der angrenzenden Flächen im näheren Wegebereich kann man diesen Eindruck mildern, jedoch nicht aufheben. Schon bei der Herstellung eines Kiesweges wird die Rasenkante mit hergestellt, wenn auch noch nicht fix und fertig. Der Rasen muss erst noch in die zunächst aus Erde gebildete Kante hineinwachsen und ihr so den dauerhaften Halt geben.
Noch besseren seitlichen Halt findet ein Weg durch eine Begrenzung aus Randsteinen: Natur- oder Kunststein oder Klinkern. Länge nicht unter 30 cm, beim Kunststein je nach Plattenformat bis zu 100 cm, Höhe je nach Fabrikat zwischen 15 und 30 cm. Für Wege mit geringerer Beanspruchung genügen Platten mit 15-20 cm. Für Fahrwege wählen wir etwas höhere, damit er als Bordstein höher ausgebildet werden kann. Wegerandsteine aus Beton, in der Regel 100 cm lang, können wir auf gestampftem Kies- oder Schlackenfundament aufsetzen. Hierbei achten wir darauf, dass an den Stössen möglichst ein flachliegender Stein das Absinken der Randsteine verhindert. An den Seiten stampfen wir sie mit dem Fäustel gut fest, damit sie sich seitlich nicht mehr verschieben.
Bei flacheren Wegeunterbauten werden die Randsteine noch vor dem Einbringen des Füllmaterials gesetzt. Tiefgründiger Wegunterbau lässt das natürlich nicht zu. Erst wenn die Auffüllung mit dem Unterbaumaterial die richtige Höhe erreichte, und nach guter Verdichtung, kann mit dem Setzen der Randsteine begonnen werden. Die auf Kiesfundament gesetzten Randsteine sind nicht absolut sicher. Führt der Weg an einem Staudenbeet vorbei, lockert sich durch die ständige Arbeit am Boden das Erdreich und die Wegekante gibt nach.
Der Weg – Oberbau
Alles, was für den Wegeoberbau verwendet, wie er gestaltet wird und mit welcher handwerklichen Sorgfalt er erstellt wurde, bleibt sichtbar!
Als Wegeoberbau bezeichnen wir alle Beläge aus Kies, Schlacken, Platten oder Steinen, aber auch aus Asphalt. Die Endhöhen des Unterbaues richten sich selbstverständlich nach dem vorgesehenen Oberbau. So ist ein Kiesbelag mit einer geringeren Stärke anzunehmen als zum Beispiel ein Plattenbelag oder sogar eine Pflasterung aus Granitkleinsteinen, mithin werden auch die Abschlusshöhen des Unterbaues jeweils anders anzusetzen sein.
Der Kiesweg
Kies und Schlacken würden ohne eine gute, feste Unterlage bald in den Unterbau des Weges getreten werden. Der Unterbau muss daher durch eine gewalzte, feste „Bindeschicht» abgeschlossen werden, auf der dann in gleichmässiger Stärke der Kies aufgebracht wird. Diese Bindeschicht ist etwa 2-3 cm stark und wird aus sandigem Lehm, bindigem Feinmergel, nicht zu feinen, jedoch gut ausgeglühten Schlacken oder auch Schottermehlen hergestellt. In einer gleich starken Lage wird die gesamte Wegfläche überdeckt. Anschliessend wird es mit einer nicht zu leichten Walze nach guter Anwässerung fest abgewalzt. Unebenheiten werden nachträglich noch ausgebessert und glatt gewalzt. Erst wenn die Wegefläche mit der Bindeschicht völlig und gleichmässig abgedichtet ist, wird sie mit Kies überdeckt. Für die Kiesschicht ist mit einer Stärke von 1 bis 1,5 cm zu rechnen, die ebenfalls gleichmässig verteilt aufgebracht und noch angewalzt wird.
Der Schlackenweg
Neben Kies haben sich rote Schlacken in gleichmässiger, feiner, plattiger Korngrösse, hartgebrannter Ziegelsplitt oder gemahlener roter Naturstein als idealer Wegebelag erwiesen. Ein Schlackenweg wird in gleicher Art wie der Kiesweg hergestellt. Kies- und Schlackenwege sind billig. Nicht billig jedoch ist ihre Pflege und Instandhaltung. Sie müssen jede Woche gerecht oder gefegt, auch müssen Unkräuter entfernt werden.
Kaltasphaltkieswege
Bei den bisher beschriebenen Wegedecken diente als Bindemittel Wasser. Wesentlich unempfindlicher gegen Witterungseinflüsse und trotz höherer Kosten wirtschaftlicher sind Wege mit einer Kaltasphaltkiesdecke. Sie sehen Kieswegen sehr ähnlich. Die Rieselkörner sind durch die fein aufgespritzte Asphaltlösung miteinander verklebt und bilden einen staubfreien Abschluss. Abschwemmungen durch Regen treten kaum noch auf.
Das Steinmaterial muss frei sein von Staub, Lehm, Laub und welkem Gras! Sie verursachen Fehlstellen im Belag. Um die Deckschicht sorgfältig aufbringen zu können, muss einen seitlichen Halt durch Randsteine oder, wo das nicht erwünscht ist, vorübergehend durch Bretter oder Blechstreifen geben sein. Auf dem gut abgewalzten Unterbau, der einen Abschluss mit einer feinkörnigen Sandschicht erhält, sprühen wir nun eine Schicht Kaltasphalt gleichmäßig auf. Je qm rechnet man etwa 2 bis 3 kg. Anschliessend wird die Oberfläche mit Feinkies oder Splitt überstreut und gleichmässig gewalzt, wobei die Wegeränder besonders sorgfältig behandelt werden sollten. Keinesfalls dürfen beim Aufsprühen der Asphaltlösung angrenzende Plattenbeläge oder Randsteine verunreinigt werden.
Die gesamte Prozedur wird nach einigen Tagen wiederholt, wobei für die Tränkung der Oberfläche etwa 1 bis 1,5 kg Kaltasphalt gerechnet wird. Nach 3-4 Tagen ist der Weg benutzbar. Geschickt hergestellt, sind Wege mit einer Kaltasphaltkiesdecke von einfachen Kieswegen nicht zu unterscheiden. Sie liegen in gleicher Höhe mit der Rasenfläche, lassen sich leichter sauberhalten und sind absolut unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen.
Kunststeinplatten
Schon seit Jahrzehnten sind Platten aus Beton und gebranntem Ton als Beläge für Weg- und Platzflächen allgemein üblich. Die graue Farbe des Betons ist gartenunfreundlich; deshalb wurden diese Bodenplatten nur an untergeordneten Stellen im Garten verwendet.
Es gelang aber, die Kunststeinplatte, die aus Beton hergestellt wird, farblich zu verändern und ihr eine interessante Oberflächenstruktur zu geben. Es gibt gelbe, grüne, rote und graue Platten. Wir können sie mit einer Auflage aus gemahlenem oder gebrochenem Naturstein haben. Mit einer Kiesauflage versehen, heißen sie dann Waschbetonplatten.
Wegebeläge aus Klinkern
Ausser Natur- und Kunststeinplatten gibt es noch den Ziegel in der Form des Klinkers oder des Vormauerziegels als Wegebelag. Klinker und Vormauerziegel sind
so hart gebrannt, dass sie keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen; deshalb eignen sie sich auch als Wegebeläge. Ihr schöner brauner bis rotbrauner oder auch gelblicher Farbton steht sehr gut zum Pflanzengrün. Die Muster der Verbände sind vielgestaltig und können, einmal angesetzt, fortlaufend ergänzt werden.
Kleinsteinpflaster
Kleinsteinpflasterbeläge aus den verschiedensten Gesteinen eignen sich gut für mehr beanspruchte und stärker geneigte Wegeflächen, Garageneinfahrten, Hofflächen, aber auch für Auspflasterungen in Natursteinbelägen – zum Beispiel bei runden Hofsinkkästen, bei Deckeln vom Öltank, Versitzgruben, Kontrollschächten oder bei Einfüllstutzen für Heizöl, wo die Gefahr der Beschädigung des Asphaltbelages durch auslaufendes Öl besteht, oder wo im Natursteinbelag zu starker Verschnitt der Platten entsteht. Überall dort ist das Kleinstempflaster ein gern verwendeter Belag.
Hier wurden Pflastersteine gewagt miteinander kombiniert. Grösse, Farbe und Form wechseln kleinräumig ab. Die Gefahr einer unruhigen Wirkung besteht.
Dieser Weg aus Natursteinplatten ist von den Sträuchern teilweise zugewuchert. Das natürliche Material integriert sich ideal in die freie Landschaft.
Abgestufte Holzdecks, kombiniert mit Steinen, geben diesem Beispiel eine japanische Stimmung. Bambus und Gräser unterstreichen dies.
Geschwungene Wege lassen Flächen grösser erscheinen.
Die Eisenbahnschwellen haben durch die Witterungseinflüsse bereits etwas gelitten. Zusammen mit dem Lavendel und dem Grün entsteht jedoch ein romantisches Flair.
Rustikal wirken Beläge aus Rindenmulch. Sie passen ausgezeichnet in ländliche oder naturnahe Gärten.
Einzeln verlegte Waschbetonplatten trennen die Gartenteile nicht. Indem sie die Einheit der Rasenfläche erhalten, verhindern sie ein Auseinanderfallen.
Zweckmässig: Im Gemüsebeet sollen die Wege schmal sein, der Boden darf sich nicht verdichten. Ein Holzbrett ist daher eine ideale Lösung.