Heizungsoptimierung

Optimierung

Heizen mit Köpfchen

Setzen Sie den Brennstoffverbrauch Ihrer Heizung auf Sparflamme und freuen Sie sich über merklich tiefere Energierechnungen. Wie leicht das geht, zeigen wir Ihnen nachstehend. Sie finden einfache Verhaltensregelnund Tipps.

Das können Sie heute noch angehen

Juckts schon in den Fingern? Möchten Sie noch heute die Optimierung in Angriff nehmen? Nichts leichter als das! Folgende Massnahmen können Sie sofort anpacken.

Thermostatventile montieren.
Thermostatventile am Heizkörper halten die Temperatur in jedem Raum automatisch auf dem gewünschten Niveau. Das steigert den Komfort und senkt den Verbrauch bis zu20%. Sollten an Ihren Heizkörpern keine Thermostatventile montiert sein, dann empfiehlt sich eine Nachrüstung. Thermostatventile lassen sich auch nachträglich leicht installieren.Die Investition macht sich bereits nach 1 bis 2 Jahren bezahlt.

Frischluftöffnung richtig dimensionieren.
Ihre Heizung benötigt Frischluft. Eine zu grosse Frischluftöffnung kann jedoch den Heizraum auskühlen und zu Wärmeverlusten führen. Als Regel gilt: eine Öffnung von ein bis zwei Faustgrössen reicht für die Frischluftversorgung aus.

Leitungen in kalten Räumen isolieren.
Falls Sie in ungeheizten Räumen wie im Keller, in der Garage oder im Treppenhaus Heiz- oder Warmwasserleitungen entdecken, die mehr als handwarm sind, bedeutet das unnötige Wärmeverluste. Packen Sie diese Rohre mit Dämmmaterial ein. Das lohnt sich: die Materialkosten für die Wärmedämmung sind in nur zwei Jahren amortisiert.

Wasserdurchfluss-Menge kontrollieren.
6 l/min. sollte die maximale Durchflussmenge bei Lavabos sein. Testen Sie Ihre Anschlüsse. Drehen Sie dazu den Hahn ganz auf und achten Sie darauf, dass während dieser Zeit alle übrigen Anschlüsse im Haus zu sind (keine WC-Spülung/ keine Waschmaschine in Betrieb). Das Füllen eines 5-Liter- Eimers sollte beim Lavabo mindestens 50 Sek. dauern. Ist der Eimer schneller voll, empfiehlt es sich, Durchflussbegrenzer einzubauen. Damit lässt sich der Wasserverbrauch auf rund1/3 senken. Durchflussbegrenzer sind günstig und einfach zu montieren. Die Amortisationszeit beträgt rund ein halbes Jahr.

An Duschen Sparbrausen installieren.
Prüfen Sie nach dem selben Verfahren, wie bei den Hähnen am Lavabo auch die Durchflussmenge der Duschköpfe. Sie sollte maximal 12 Liter pro Minute betragen. Dauert das Füllen eines 5-Liter-Eimers weniger als 25 Sek., dann empfiehlt es sich, die Duschbrausen durch Energiesparbrausen zu ersetzen. Achten Sie beim Kauf auf das Energiespar-Label.

Temperaturen des Warmwassers einjustieren.
Heisser als 55–60 °C sollte Ihr Warmwasser nicht sein. Prüfen Sie am Thermostaten Ihres Boilers die eingestellte Temperatur. Oder messen Sie die Austritts-Temperatur am Wasserhahn mit einem Küchenthermometer. Eine maximale Temperatur von 60 °C spart nicht nur Energie, sondern reduziert darüber hinaus die Kalkablagerungen. Im Endeffekt bedeutet dies: tiefere Unterhaltskosten, bessere Werterhaltung und längere Lebensdauer.Ist die Warmwasser-Temperatur zu hoch, dann lassen Sie die Einstellung durch eine Fachperson neu justieren.

So starten Sie richtig in die Heizsaison

Wenn Sie Ihre Heizung im Spätsommer oder Herbst zum ersten Mal starten, sollten Sie auch zum ersten Mal an Betriebsoptimierung denken.Betriebszeiten den Lebensgewohnheiten anpassen. Prüfen Sie, ob die Betriebszeiten korrekt eingestellt sind. InIhrer Betriebsanleitung steht, wie Sie vorgehen müssen. Die Zeitschaltuhr sollte so programmiert sein, dass die Betriebszeiten möglichst genau Ihren Lebensgewohnheiten entsprechen:

Für Radiatorenheizungen gilt:

• Die Heizung sollte mindestens 1 Std. vor der üblichen Schlafenszeit auf Reduzierbetrieb schalten.

• Sie sollte 1 Std. vor der gewohnten Weckzeit von Reduzier- wieder auf Vollbetrieb schalten.

• Wenn tagsüber niemand im Haus ist, sollte die Anlage auf Reduzierbetrieb arbeiten und 1 Std. vor dem Nach- Hause-Kommen auf Vollbetrieb schalten.

Für Bodenheizungen gilt:

• Die Heizung sollte 3 Std. vor der üblichen Schlafenszeit von Vollbetrieb auf Reduzierbetrieb schalten.

• Sie sollte 2–3 Std. vor der gewohnten Weckzeit auf Vollbetrieb schalten.

• Wenn tagsüber niemand im Haus ist, sollte die Anlage auf Reduzierbetrieb arbeiten und 2–3 Std. vor dem Nach- Hause-Kommen auf Vollbetrieb schalten.

An Heizkörpern freie Wärmeabgabe gewährleisten.
Möbel, die vor dem Heizkörper platziert sind, Vorhänge oder Abdeckungen reduzieren die Wärmeabgabe spürbar. Entfernen Sie alles, was die freie Abgabe der Wärme behindert.

In der Anlaufphase Heizköper kontrollieren.
Kontrollieren Sie eine halbe Stunde nach Inbetriebnahme, ob die Heizkörper warm werden. Bleiben Sie kalt, dann prüfen Sie, bevor Sie die Heiztemperatur verstellen, ob der Brenner arbeitet und die Umwälzpumpe in Betrieb ist. Es kommt vor, dass die Umwälzpumpe nicht auf Anhieb in Schwung kommt. Überprüfen Sie zudem auf der Manometer-Anzeige, ob genug Wasser in Leitungen und Heizkörpern ist. Eventuell müssen die Heizkörper entlüftet und Wasser nachgefüllt werden. Falls Ihre Heizung Startschwierigkeiten hat, hilft Ihnen Ihr Installateur.

Anlagedokumente prüfen.
Vergewissern Sie sich, dass die Bedienungsanleitung und der Anlagebeschrieb griffbereit bei der Heizung deponiert sind. Ohne diese Dokumente haben weder Sie noch Ihr Heizungsinstallateur die nötigen Anleitungen für einen optimalen Betrieb zur Hand. Sollten die Dokumente nicht mehr auffindbar sein, können Sie diese über Ihren Installateur anfordern.

In ungenutzten Räumen auf Sparflamme heizen.
Drehen Sie in Räumen, die Sie kaum oder nie benutzen, wie etwa Bastelräume, Gästezimmer o.ä., die Ventile amHeizkörper zurück (Thermostatventile auf Position 1–2 ).

Staub und Schmutz im Heizraum beseitigen.
Jede Verbrennung braucht Luft. Ist diese Luft staubbelastet, wird die Verbrennung beeinträchtigt. Das erhöht den Schadstoffausstoss und den Verbrauch. Der Brenner wird zudem störungsanfällig. Reinigen Sie daher den Heizraum zu Beginn der Heizsaison sowie während der Heizperiode bei Bedarf (z.B. nach dem Besuch des Kaminfegers oder nach Bauarbeiten).

So heizen Sie clever durch die kalte Jahreszeit.

Wichtigstes Motto für einen energieeffizienten Betrieb: Denken Sie in der kalten Zeit regelmässigan die Heizung und vermeiden Sie Wärmeverluste.

Heizung je nach Witterung ein- und ausschalten.
Beobachten Sie in der Übergangszeit vom Herbst in den Winter und vom Winter ins Frühjahr die Wetterprognosen.

Schalten Sie bei milder Witterung die Heizung auf Nachtoder Sommerbetrieb. Anlagen mit Ganzjahres-Reglern erledigen dies automatisch. Falls Ihre Anlage nicht über eine Ganzjahres-Regelung verfügt und Sie sich den Gang in den Heizkeller sparen möchten, bietet der Markt Bedienungsgeräte für den Aufenthaltsbereich an. So können Sie Ihre Heizung bequem vom Wohnzimmer aus regeln.

Wenn es im ganzen Haus zu warm wird.
Dann ist Dauerlüften die schlechteste Lösung. Wenn die Temperatur im ganzen Gebäude bei unterschiedlichenAussentemperaturen zu hoch oder zu tief ist, muss die Heizkurve angepasst werden. In Ihrer Bedienungsanleitungsteht, wie das geht. Bei Fragen hilft Ihr Installateur weiter.

Heizung zudrehen, wenn nachts Fenster offen stehen.
Schliessen Sie nachts die Fensterläden. Dies garantiert, dass das Haus weniger auskühlt. Falls Sie bei offenem Fenster schlafen, achten Sie unbedingt darauf, dass die Ventile am Heizköper zugedreht sind (Position * am Thermostatventil). So heizen Sie mit Ihrer teuren Energie nicht die Nachtluft.

Kurz und kräftig lüften.
Ständig geöffnete Kippfenster verschwenden viel Energie und bringen wenig Luftqualität. Öffnen Sie stattdessen 3 x am Tag mehrere Fenster für 5 bis 10 Minuten. Durch dieses Querlüften entweicht weniger Wärme und gelangt mehr Frischluft ins Haus als bei Dauerlüftung durch offen stehende Fenster.

Raum-Temperatur nicht über die Fenster regulieren.
Regulieren Sie die Wärme nie durch Öffnen der Fenster, sondern bewusst durch die entsprechende Einstellung derHeizköperventile. Thermostatventile sind dabei am effizientesten. Mit ihnen lässt sich die Wärme bequem in jedem Raum auf demjenigen Niveau halten, bei dem Sie sich am wohlsten fühlen. Übliche Durchschnittswerte für die einzelnen Räume:

• 23 °C in Badezimmern (= Pos. 4 am Thermostatventil)
• 20–23 °C in Wohn-/Aufenthaltsräumen (= Pos. 3–4)
• 17–20 °C in Schlafräumen (= Pos. 2–3)
• 17–20 °C in Spiel-/ Hobbyräumen (= Pos. 2–3)
• 17 °C im Flur (Pos. 2)
• 14–17 °C in selten genutzten Räumen (= Pos. 1–2)

Die genannten Temperaturen sind Richtgrössen. Eine «korrekte» Raumtemperatur gibt es nicht. Die Behaglichkeitist individuell. Übrigens: mit jedem Grad Raumtemperatur erhöhen sich die Energiekosten um 6%. Ein möglichst bedarfsangepasstes Einstellen lohnt sich also.

Auf geschlossene Cheminée-Klappen achten.
Kontrollieren Sie regelmässig, ob die Frischluftklappen am Cheminée geschlossen und die Haube heruntergelassen ist.

Darauf sollten Sie in der Ferienzeit achten

Sind alle Lichter aus… Ist die Haustür geschlossen… Haben wir den Herd abgeschaltet – die üblichen Routinefragen vor der Abreise in die Winterferien. Und die Heizung?

Kein leeres Haus heizen.
Aktivieren Sie eine Stunde vor der Abreise das Ferienprogramm, falls Ihre Heizung über ein solches verfügt. Diesessorgt dafür, dass die Heizung einige Stunden vor Ihrer Heimkehr wieder auf Vollbetrieb schaltet und Sie beim Heimkommen ein angenehm warmes Haus vorfinden. Sollte Ihre Heizung über kein Ferienprogramm verfügen, dann schalten Sie die Anlage vor Abreise auf Reduzierbetrieb. Ihr Haus wird nicht einfrieren. Wenn Sie bei Ihrer Rückkehr den Normalbetrieb wieder aktivieren, ist nach einem halben Tag (bei Fussbodenheizungen etwas länger) die gewünschte Temperatur im ganzen Haus wieder erreicht. Wie Sie Ihre Heizung auf Reduzierbetrieb schalten oder das Ferienprogramm aktivieren, erfahren Sie aus der Betriebsanleitung.

Bei Weekend-Reisen Heizung auf Sparbetrieb schalten.
Das Umschalten auf Ferien- oder Reduzierbetrieb lohnt sich bereits bei Abwesenheit ab einem Tag. Aktivieren Sie daher Ihr Ferienprogramm auch dann, wenn Sie lediglich übers Wochenende verreisen.Sind die Läden zu, bleibt die Wärme drin. Prüfen Sie vor der Abreise, ob alle Fenster fest verschlossensind. Kontrollieren Sie insbesondere auch die Frischluftklappe des Cheminées.

So schicken Sie die Heizung in die Sommerpause

Bevor Sie Ihre Heizung in die Sommerferien schicken, gilt es nochmals an Betriebsoptimierung zu denken. Beenden Sie die Heizsaison fachgerecht!

Heizung abschalten, sobald es genügend warm wird.
Grundsätzlich gilt: lieber schon bei der ersten Wärmeperiode ausschalten und bei einem allfälligen Kälteeinbruch nochmals starten. Heizungen mit Ganzjahres-Reglern schalten bei warmer Witterung selbsttätig ab.

Umwälzpumpe nicht vergessen.
Bei älteren Heizungen darf nicht vergessen werden, beim Abschalten der Heizung auch die Umwälzpumpe abzustellen. Moderne Regelungen tun dies automatisch.

Energieverbrauch prüfen.
Kontrollieren Sie nach Ende der Heizperiode alljährlich zum selben Zeitpunkt, wie viel Energie Ihre Heizung verbraucht hat. Auf den Seiten 14/15 erfahren Sie, wie Sie die Energiebuchhaltung angehen. Durch die Kontrolle können Sie die Auswirkungen Ihrer Betriebsoptimierungsmassnahmen beurteilen. Sie erkennen ausserdem rasch, wenn der Verbrauch sprunghaft ansteigt – ein Indikator für eine Störung, die ohne Energiebuchhaltung vielleicht jahrelang unentdeckt bliebe. Die Daten der Energiebuchhaltung vereinfachen es den Heizungsfachleutenzudem, bei einer Sanierung oder Erneuerung eine energie- und kostenschlanke Anlage zu planen.

Das können Sie zusätzlich tun

die Heizung sollte von Zeit zu Zeit eine Fitnesskur erhalten. Nutzen Sie dazu das Wissen Ihres Installateurs.

Was Sie jährlich prüfen lassen sollten.
Lassen Sie jährlich einmal einen Brennerservice durchführen.Versichern Sie sich dabei, dass zusätzlich die folgenden Checks durchgeführt werden:

• Lassen Sie die Brennerlaufzeit optimieren.
• Lassen Sie kontrollieren, ob die Brennerleistung dem Bedarf angepasst ist und ob eventuell die Brennerdüse durch eine kleinere Düse ersetzt werden kann.
• Lassen Sie prüfen, ob die Frischluftzufuhr dem Bedarf angepasst ist.
• Lassen Sie den Heizkessel durch den Kaminfeger reinigen. Die alkalische Reinigung wird besonders empfohlen. Sie senkt die Korrosionsgefahr und verbessert die Energieeffizienz zusätzlich.

Was Sie alle 4 Jahre vorsehen sollten.
Lassen Sie alle drei bis vier Jahre durch eine Fachperson folgende Arbeiten erledigen:

• Einstellungen der Heizungsregelung optimieren und exakt dem Bedarf anpassen.
• Die Einstellung der Umwälzpumpe prüfen und wenn nötig korrigieren.
• Das Temperaturniveau des Warmwassers auf die erforderlichen 55–60 °C einstellen.

Heizungskauf nie ohne Leistungs-Garantie

Wenn Sie bei einer Neuanschaffung oder Sanierung diese einfache Regel befolgen, dann können Sie sicher sein, dass Ihre neue Heizung alle Anforderungen erfüllt, die eine moderneAnlage nach Empfehlung von EnergieSchweiz erfüllen muss. Das 3fach schöne Resultat für Sie: Weniger Energieverbrauch, höherer Bedienungskomfort, tiefere Betriebskosten.

www.e-kantone.ch

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