Blockbau

Blockbauweise

Bei der Blockbauweise werden entrindete, teilweise behauene Holzstämme oder mit modernen Maschinen profilierte Holzbohlen horizontal übereinander geschichtet. Diese dienen zur flächigen, vertikalen Lastabtragung. Die Ecken sind über eine Verkämmung der rechtwinklig anliegenden Bohlen oder Stämme miteinander verbunden.

Die Blockbauweise, bei der es sich um eine flächige und raumabschließende Bauweise handelt, ist eine der ältesten Methoden Häuser zu bauen. In fast allen Ländern der Erde hat sich dieses System weiterentwickelt und bis in unsere Zeit erhalten. Mit der Blockbauweise wird das Bild des gemütlichen Wohnens in Wänden aus massivem Holz verbunden.

Konstruktion und Tragwerk

Im allgemeinen werden die einzelnen Wandbohlen mit ein- oder mehrfachen Nut- und Feder-Verbindungen hergestellt. Die Bohlen können in den ersten zwei Jahren nach der Montage nachtrocknen. Die daraus resultierenden Schwindverformungen des Holzes können bei einer Etagenhöhe von 3 m bis zu 10 cm betragen.

Dieser Umstand muss bei der gesamten Konstruktion des Holzgefüges (zwischen waagrechten und senkrechten Bauteilen, beim Anschluss an einen gemauerten Schornstein etc.) berücksichtigt werden, damit es nicht zu Bauschäden durch Verformung kommt. So müssen beim Einbau von Türen, Fenstern und Stürzen Gleitleisten und verdeckt angeordnete Bewegungsfugen oberhalb des Bauteils das Setzen der Blockbalken ermöglichen. Zu beachten ist, dass die einzelnen Wandlasten möglichst gleich verteilt werden. Bei der Blockbauweise ist ein schweres Dach konstruktiv von Vorteil (bei Windsog, Unterwind), um eine zusätzliche Verankerung des Daches zu vermeiden.

Zur Eckausbildung besitzen ältere Blockbauten eine einseitige Verkämmung. Sie wurde meistens an der Unterseite des oben aufliegenden Balkens ausgeschnitten. Der Balkenkopf ragt hierbei über die Verkämmung hinaus. Die heute am häufigsten angewandten Formen sind die Verkämmung (sog. Chaletverbindung) und die Verzinkung, vor allem in Schwalbenschwanz-Form.

Die Wärmedämmung der Blockbohlenwand allein ist trotz der günstigen Wärmedämmeigenschaft von Holz nicht ausreichend. Die Dichtheit der Außenwände ist bei traditioneller Blockbauweise infolge der Fugenbildung beim Schwinden des Holzes nur schwer zu gewährleisten. Die Wärmeverluste über Transmission und Lüftung entsprechen nicht der von der Norm geforderten Luftdichtheit der Gebäudehülle.

Die heutigen Herstellungsweisen für Wohnblockhäuser wurden daher gegenüber den historischen Vorbildern weiterentwickelt. Die Dichtheit der Blockhauswände wurde durch spezielle Konstruktionen und Dichtungen verbessert. So werden üblicherweise vorkomprimierte Dichtungsbänder zwischen Nut und Feder eingelegt.

Um die Fugendichtkeit zu optimieren, werden vorgespannte Stahlseile senkrecht zur Fugenrichtung eingebaut, die das Aufgehen von Fugen infolge Schwindens verhindern. Neben den einschichtigen Wänden der frühen Konstruktionen sind heute mehrschichtige, kerngedämmte Wandaufbauten üblich, mit denen die Anforderungen des Wärmeschutzes mindestens erfüllt werden können.

 

 

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